Unternehmen mit hohem Energiebedarf senken Kosten & sichern Versorgung ihre Batteriespeichern – eine oft ungenutzte Chance für planbare, effiziente Energie.
Batteriespeicher können Unternehmen dabei helfen, ihre Energiekosten um bis zu 50 % zu senken, indem sie Lastspitzen kappen und erneuerbare Energiequellen wie Solarstrom optimal nutzen. So kann nicht nur ordentlich gespart werden, sondern in Kombination mit PV-Anlagen auch das ESG-Rating verbessert werden.
Deutschland gehört zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen weltweit. Doch Strompreis ist nicht gleich Strompreis: die Kosten setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen, die Unternehmen und Verbraucher unterschiedlich stark belasten. Neben den allgemeinen Marktpreisen für Strom, den sogenannten Stromgestehungskosten, spielen Netzentgelte eine zentrale Rolle. Das sind die Gebühren, die für die Nutzung des öffentlichen Stromnetzes anfallen – insbesondere dann, wenn Unternehmen große Energiemengen zu Spitzenzeiten verbrauchen. In den letzten Jahren sind diese Entgelte erheblich gestiegen, unter anderem aufgrund des notwendigen Ausbaus der Netzinfrastruktur, um erneuerbare Energien besser zu integrieren.
Die Strompreise für Unternehmen setzen sich im Wesentlichen aus zwei Hauptkomponenten zusammen: Arbeitspreis und Leistungspreis, ergänzt durch verschiedene Steuern und Umlagen. Der Arbeitspreis bezeichnet die Kosten pro verbrauchte Kilowattstunde (kWh). Der aktuelle Durchschnittswert für Unternehmen in Deutschland liegt bei etwa 18 Cent pro kWh – wobei dieser je nach Verbrauchsprofil, Standort und Tarif schwanken kann. Der Leistungspreis hingegen bezieht sich nicht auf die verbrauchte Energie, sondern auf die maximal abgerufene Leistung innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Dieser wird in Kilowatt (kW) gemessen und anhand der höchsten Lastspitze eines Unternehmens innerhalb eines 15-Minuten-Intervalls in den letzten 12 Monaten berechnet. Diese höchste Leistungsaufnahme wird dann mit dem Netzentgelt-Leistungspreis (EUR pro kW) multipliziert, um den Jahresleistungspreis zu ermitteln.
Und genau hier kann es teuer werden: In Deutschland können Netzentgelte für die abgerufene Leistung bis zu 200 EUR pro kW betragen. Das bedeutet, dass ein Unternehmen mit einer Lastspitze von beispielsweise 1.000 kW schnell 200.000 EUR allein an jährlichen Leistungspreisen zahlen kann – unabhängig davon, wie viele Kilowattstunden es insgesamt verbraucht. Diese Preisstruktur zeigt, dass nicht nur der tatsächliche Stromverbrauch die Energiekosten eines Unternehmens beeinflusst, sondern auch die Art und Weise, wie der Strom genutzt wird. Hohe Lastspitzen treiben die Kosten erheblich in die Höhe, weshalb es entscheidend ist, diese gezielt zu senken.
Neben der Preisstruktur von Arbeitspreis und Leistungspreis gibt es noch eine Reihe weiterer Faktoren, die zu den hohen Strompreisen in Deutschland beitragen. Makroökonomische Entwicklungen und geopolitische Krisen wie der Krieg in der Ukraine haben in den letzten Jahren starke Preisschwankungen verursacht.
Hinzu kommt der rasante Ausbau der erneuerbaren Energien. Dieser ist zwar nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht positiv und hat langfristig das Potenzial, Strom günstiger zu machen. Doch die Netzinfrastruktur konnte mit dieser schnellen Entwicklung nicht Schritt halten. Bis 2045 müssten mindestens 650 Milliarden Euro in unsere Stromnetze investiert werden, um die Infrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen.
Gleichzeitig fehlen die nötigen Speicherkapazitäten, um Preisschwankungen aufgrund der stark gestiegenen Volatilität auf dem Intraday-Markt, also dem kurzfristigen Handel mit Strom innerhalb eines Tages, auszugleichen. Denn durch die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien schwankt das Angebot stark – in sonnen- oder windreichen Stunden gibt es einen Stromüberschuss mit negativen Preisen, während bei Dunkelflaute oder windstillen Phasen die Preise in die Höhe schnellen. Ohne ausreichende Speicher müssen Unternehmen auf teuren Netzstrom zurückgreifen oder hohe Preisschwankungen riskieren.
Zusammengefasst sind die hohen Strompreise in Deutschland das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels aus geopolitischen Ereignissen, energiepolitischen Entscheidungen und strukturellen Herausforderungen im Stromnetz. Unternehmen, die ihre Energiekosten optimieren wollen, müssen daher Wege finden, sich gegen diese Preisschwankungen abzusichern – sei es durch Eigenstromerzeugung, Lastspitzenkappung oder den gezielten Einsatz von Batteriespeichern.
Ein Batteriespeichersystem (engl. Battery Energy Storage System, BESS) kann Unternehmen dabei unterstützen, ihre Energiekosten durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren. BESS sind stationäre Energiespeicher, die Energie speichern und bei Bedarf wieder abgeben. In industriellen Anwendungen helfen sie Unternehmen ihre Energiekosten zu senken und die Energieeffizienz zu steigern. Wie Batteriespeicher funktionieren und welche Arten es gibt können Sie in diesem Artikel (Link #1) nachlesen.
Viele Unternehmen haben starke Schwankungen im Stromverbrauch. Besonders hohe Leistungsabrufe führen zu sehr hohen Netzentgelten, da diese oft auf Basis der maximalen abgerufenen Leistung berechnet werden. Diese kommen zustande, wenn
Viele Unternehmen haben starke Schwankungen im Stromverbrauch, was sich erheblich auf die Energiekosten auswirkt. Besonders problematisch sind kurzfristige, hohe Leistungsabrufe, die sogenannten Lastspitzen, da sie die Berechnungsgrundlage für die Netzentgelte über den Leistungspreis darstellen. In vielen Industriebetrieben treten Lastspitzen nur für wenige Stunden oder Minuten im Jahr auf, haben aber überproportional hohe Auswirkungen auf die Energiekosten. Ein klassisches Beispiel in der Produktion: das gleichzeitige Hochfahren von mehreren Maschinen am Morgen treibt für wenige Minuten den Stromverbrauch überdurchschnittlich hoch, was sich in Lastspitzen niederschlägt.
Das sogenannte Peak Shaving (Lastspitzenkappung) und die atypische Netznutzung sind beides Strategien zur Reduzierung von Netzentgelten durch gezieltes Lastmanagement, unterscheiden sich jedoch in ihrer Anwendung und Zielsetzung.
Peak Shaving konzentriert sich auf die Reduzierung der höchsten eigenen Lastspitzen, unabhängig von deren Zeitpunkt, um direkte Kosteneinsparungen durch niedrigere Leistungspreise zu erzielen. Hierfür können entweder Produktionsprozesse, sofern in der Produktion überhaupt möglich, angepasst werden - oder es werden Batteriespeicher eingesetzt, die über zeitlich optimierten Stromeinkauf die Lastspitzen glätten.
Die atypische Netznutzung bezieht sich auf das Verbrauchsverhalten von Unternehmen. Dabei legen diese ihre maximale Stromabnahme bewusst außerhalb der vom Netzbetreiber definierten Hochlastzeitfenster. So wird das Netz in kritischen Phasen entlastet und Unternehmen können ein reduziertes Netzentgelt beantragen. Das setzt eine aufwendige strategische Planung voraus, bei der die Produktions- und Verbrauchszeiten so organisiert werden müssen, dass sie außerhalb der Hochlastzeitfenster liegen. Oder es werden auch hier Batteriespeicher eingesetzt.
Beide Strategien können dazu beitragen, die Energiekosten eines Unternehmens zu senken. Allerdings stoßen beide Ansätze in der Praxis auf Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Flexibilität industrieller Produktionsprozesse. Das Peak Shaving erfordert eine präzise Steuerung des Energieverbrauchs, um kurzfristige Lastspitzen zu vermeiden. In Industriebetrieben mit kontinuierlichen Produktionsabläufen ist es jedoch oft schwierig, Prozesse flexibel anzupassen oder zu verschieben, ohne die Produktqualität oder -quantität zu beeinträchtigen. Ähnliches gilt für die atypische Netznutzung: diese setzt voraus, dass Unternehmen ihre höchsten Stromabnahmen außerhalb der vom Netzbetreiber definierten Hochlastzeiten legen. Für viele Industriezweige, insbesondere solche mit ununterbrochenen Produktionsprozessen, ist eine derartige Flexibilität nicht realisierbar.
Batteriespeichersysteme sind daher die optimale Lösung, um Energiekosten zu senken, ohne die Produktionsabläufe zu stören. Sie ermöglichen es, Energie zu speichern und bei Bedarf bereitzustellen, ohne dass Produktionszeiten oder -prozesse aufwendig angepasst werden müssen. Gleichzeitig entlasten sie das Netz und erleichtern die Integration erneuerbarer Energien.
Die Energiewende hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass zahlreiche Unternehmen Photovoltaikanlagen (PV) auf ihren Dächern oder in unmittelbarer Nähe installiert haben, um die Sonnenenergie für den eigenen Betrieb zu nutzen. Allerdings entsteht häufig während sonnenreicher Stunden, insbesondere zur Mittagszeit, ein Überschuss an erzeugtem Solarstrom, der nicht sofort im Unternehmen verbraucht werden kann. Der überschüssige Strom wird dann meist ins öffentliche Netz eingespeist, wobei die Vergütungssätze hierfür in den letzten Jahren deutlich gesunken sind. Zum Teil können diese sogar unter den Kosten für den Bezug von Netzstrom liegen, was bedeutet, dass der finanzielle Vorteil der Einspeisung begrenzt ist. Zudem kann das Einspeisen großer Mengen Solarstrom zum Beispiel in der Mittagszeit das Stromnetz überlasten.
Statt die überschüssige Energie ins Netz einzuspeisen, können Unternehmen durch die Integration von Batteriespeichersystemen den Solarstrom speichern und zu einem späteren Zeitpunkt für den Eigenverbrauch nutzen. So steigt der Eigenverbrauchsanteil, Betriebe sind weniger abhängig von Schwankungen der Strompreise und sparen erhebliche Kosten, weil der Bedarf an zugekauftem Netzstrom sinkt. Gleichzeitig wird das öffentliche Stromnetz entlastet, insbesondere während Zeiten hoher Einspeisung. Eine Kombination PV-Anlage und Batteriespeicher, auch bekannt als Co-Location, macht also sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch Sinn.
Darüber hinaus trägt der Einsatz von erneuerbaren Energien und Batteriespeichern auch zur Verbesserung des ESG-Ratings (Environmental, Social, and Governance) bei, indem der CO₂-Ausstoß reduziert und so die Umweltbilanz verbessert wird. Das macht Unternehmen neben Investoren auch für Kunden und Mitarbeiter, die zunehmend Wert auf nachhaltige und verantwortungsbewusste Geschäftspraktiken legen, attraktiver.
Unternehmen, die am Spotmarkt einkaufen, also flexibel Strom beziehen, können außerdem von einer zeitlichen Verlagerung des Strombezugs mithilfe von Batteriespeichersystemen profitieren. Das funktioniert wie folgt: in Zeiten, in denen das Stromangebot hoch und die Nachfrage gering ist – beispielsweise während nächtlicher Stunden oder bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien – sinken die Strompreise. Unternehmen können während dieser Phasen ihre Batteriespeicher aufladen. Während Zeiten hoher Nachfrage, in denen die Strompreise hoch sind, können die Betriebe dann den zuvor gespeicherten Strom aus ihren Speichern abrufen, anstatt den teuren Netzstrom zu beziehen.
Die Möglichkeit, auf dynamische Stromtarife zu reagieren, ermöglicht es Unternehmen, ihren Energieverbrauch optimal an Marktbedingungen anzupassen, die Methode ist gleichzeitig kosteneffizient und entlastet das Netz. Für die technische Umsetzung erfordert es lediglich ein Energiemanagementsystem, welches den Ladevorgang der BESS basierend auf aktuellen Strompreisen und prognostizierten Verbrauchsmustern steuert, um die Kosteneffizienz zu maximieren.
Batteriespeichersysteme bieten vielfältige Vorteile, die je nach Unternehmensprofil unterschiedlich zum Tragen kommen. Ob zur Reduzierung von Energiekosten, zur Steigerung der Nachhaltigkeit oder zur Sicherstellung der Betriebskontinuität – die Implementierung von BESS kann für nahezu jedes Unternehmen einen signifikanten Mehrwert darstellen. Die meisten Vorteile liefern sie für:
Unternehmen stehen unter Druck, ihre Energiekosten zu optimieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Batteriespeicher bietet dafür eine effektive und wirtschaftliche Lösung und dank moderner „Energy-as-a-Service“-Modelle müssen Unternehmen keine eigenen Investitionen tätigen und können auch ohne spezifische Vorkenntnisse von Batteriespeichern profitieren.
Neben Einsparpotenzialen im Betrieb lässt sich mit einem Batteriespeicher auch Stromhandel betreiben. Für Unternehmen bedeutet das: lukrative Zusatzerlöse – lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel Batteriespeicher als Einnahmequelle: Wie Unternehmen mit BESS am Strommarkt Geld verdienen.
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